Herbsttagung der Schweizerischen Evangelischen Pfarrgemeinschaft
auf dem Bienenberg (BL), vom 7. bis 9. September 2020
Gut vierzig Teilnehmende haben sich auf dem Bienenberg versammelt, um Gemeinschaft zu pflegen und sich mit dem Thema «Koinonia» zu beschäftigen. Wir freuen uns, dass wir vier kleine Kinder unter uns haben.
In seinem ersten Referat beschäftigt sich Peter Wick mit der Kollekte für die Gemeinde in Jerusalem, von der Paulus im 8. und 9. Kapitel des 2. Korintherbriefes spricht.
Das Ziel der Rechtfertigung ist die Gemeinschaft. Allein durch Gnade gerettet sein, ist nur Mittel zum Zweck. Das Ziel der Verkündigung ist die Entstehung der Gemeinschaft.
Im zweiten Referat beleuchtet Wick Philipper 4,10–20. Paulus hat von den Philippern Unterstützung bekommen.
Zuerst sagt er: Danke, aber ich hätte eure Gabe nicht gebraucht.
Dann betont er: Die Gabe tut euch gut.
Und schliesslich verheisst er: Die Gabe wird von Gott zu euch zurückkommen.
Am Gemeinschaftsabend können wir zwei Personen als Mitglieder aufnehmen: Priscilla Schwendimann und Daniel Kunz. Aus Coronagründen verzichten wir auf das Abendmahl. Wir schreiben eine Sorge auf einen Zettel und legen diesen unter ein Holzkreuz.
Im dritten Referat geht es um den Schalksknecht aus Matthäus 18,21-35. Die Hauptaussage des Gleichnisses ist, dass selbstlose Liebe zur Gegenseitigkeit verpflichtet.
Der Ausflug führt uns nach Wasserfallen. Wie der Gemeinschaftsabend ist dieser Ausflug ein kostbares Momentum der Gemeinschaft.
Im vierten Referat beschäftigt sich Wick mit der Gemeinschaftsethik des Matthäusevangeliums und ihren Wurzeln im Alten Testament. Gemeinschaftsstifter sind Kinder Gottes.
Die Berufung des Levi führt zur Tischgemeinschaft mit den Zöllnern und Sündern. Am Schluss zitiert Jesus Hosea 6,6: «Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.» Barmherzigkeit wird funktionsäquivalent mit Opfer. Sie hat eine sühnende Wirkung. Barmherzigkeit ist auf Gegenseitigkeit angelegt (vgl. Schalksknecht).
Im fünften und letzten Referat legt Wick die Abschiedsreden in Johannes 13-17 aus. Darin geht es unter anderem um die Frage, welche Rolle der Gemeindeleiter / Pfarrer hat. Ist er eher der Typ «Hero» wie Jesus, der ein Beispiel gibt und vorangeht? Oder ist er eher der Typ «Trainer» wie im Gemeindebild, das in Epheser 4 zum Ausdruck kommt? Zwischen diesen beiden Polen können wir uns in unserer pfarramtlichen Tätigkeit bewegen, typenbedingt eher in die eine oder andere Richtung.
Alex Nussbaumer (Arbeitskreis)