Das Buch Jona ist ein Buch voller Bewegung. Prof. Dr. Peter Wick nahm die 40 Tagungsteilnehmer mit auf eine Reise in die unterschiedlichsten Richtungen.

Aus der ganzen Schweiz waren die Tagungsteilnehmer angereist – vom Student bis zum Pfr. i.R. waren alle Generationen vertreten. Die Gemeinschaft und das nähere Kennenlernen waren bereichernd und erfrischend – insbesondere am Gemeinschaftsabend und auf dem schönen Nachmittagsausflug von der Ermitage in Arlesheim zum Schloss Dorneck oberhalb von Dornach.
Auf die Reise ging es aber auch im Theoriesaal bei den Ausführungen von Peter Wick. In gewohnter Manier führte der Bochumer Neutestamentler Vers für Vers durch das alttestamentliche Prophetenbuch und zeigte unzählige innerbiblische Parallelen und Vergleiche aus der jüdischen Literatur auf. Jona, der fliehende Prophet, der gerade auf seiner Flucht seine Aufgabe gegen seinen Willen erfüllt und ungemein erfolgreich ist, obwohl er das Gegenteil will, wird im Neuen Testament überraschenderweise zur Identifikationsfigur für Jesus und so zum „grössten Propheten“. Peter Wick zog die Parallelen weiter bis zu unserer Aufgabe im Pfarramt.
Spannende Themen waren die Frage nach dem Verhältnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit oder von Prophetie und ihrer (Nicht-)Erfüllung. Zahlreiche Details waren den Tagungsteilnehmern völlig neu: Wer wusste zum Beispiel, dass der Fisch in Jona 2 plötzlich zur „Fischin“ wird? Oder dass ein jüdischer Midrasch besagt, Jona sei der Sohn der Witwe von Zarpat? Peter Wick scheute auch nicht davor zurück, über das abrupte Ende des Büchleins hinauszublicken, und stellte die These auf, Jona sei nach Jerusalem zurückgekehrt und habe den Lobpsalm in Kapitel 2 im Tempel gebetet.
Jona ist ein Prophetenbuch voller Bewegung. Selbst Gott bewegt sich und kehrt um von seinem Plan, Ninive zu vernichten. Bewegt von vielen Eindrücken und Inspirationen fürs Pfarramt machten sich die Teilnehmer am Mittwochnachmittag wieder auf den Heimweg.