Die gemeinsame Tagung von SEP, AfbeT und Ufwind drehte sich ums biblisch-hebräische Denken im Pfarramt. Wegen Erkrankung des Referenten wurde praktisch über Nacht ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt.

Der Albtraum jedes Veranstalters ist es, wenn ein Hauptreferent kurzfristig ausfällt. Erst drei Tage vor der gemeinsamen Frühlingstagung von SEP, AfbeT und Ufwind wurde bekannt, dass Prof. Helmut Ziegler krankheitshalber nicht in Männedorf anwesend sein könnte. So sprangen die Veranstalter kurzerhand selber ein. Zum vorgesehenen Thema wurden spontan „Ersatz-Referate“ und „Workshops“ geplant, sodass die Tagung ungefähr im üblichen Rahmen stattfinden konnte. Erfreulicherweise wurde auch das Ersatzprogramm sehr gut aufgenommen.

Im ersten Referat sprach Pfr. Paul Veraguth über „Das biblisch-hebräische Denken im Gegensatz zum griechisch-humanistischen“. Seine Ausführungen waren höchst interessant. Das hebräische Denken ist ein „Transit“-Denken. Es geht um den Übergang in etwas Neues, während das griechische Denken rückwärtsgewandt ist. Der Hebräer denkt mit den Ohren und lernt mit den Füssen. Der Grieche hingegen holt sich sein Wissen durch das Sehen. Im zweiten grösseren Block referierte Pfr. Jürg Luchsinger über das metaphorische und anthropomorphe Reden von Gott im Alten Testament. An unzähligen Beispielen zeigte der Referent auf, wie die Metaphern auf erlebter Geschichte beruhen und uns einen Zugang zu Gott ermöglichen. Das anthropomorphe Reden durchzieht das ganze Alte Testament und nimmt zuweilen humorvolle Züge an: Dass Gott „langsam zum Zorn“ ist, wird auf hebräisch mit Gottes „weiten Nasenflügeln“ umschrieben. Das dritte Referat von Pfr. Michael Herrmann drehte sich um das Spannungsfeld zwischen Vernunft und Glaube in 1. Korinther 2.

Am Montagnachmittag wurden spontan vier Gesprächsgruppen gebildet: „Tabu-Metaphern für Gott“, „Biblisch-hebräisches Denken“, Narrative Elemente in der Verkündigung“ und die Frage nach der „Unsterblichkeit der Seele“ wurden diskutiert. Nur ein Gerücht ist es, dass zudem eine fünfte Gruppe mit dem Titel „Glace-Essen mit Priscilla“ gebildet wurde.

Am Gemeinschaftsabend stand der Lobpreis und die Fürbitte im Zentrum.
Wie gewohnt war auch der Austausch unter den verschiedenen Pfarrpersonen ein wichtiges Element der Tagung.

(13.03.13, Christian Bieri)