Rund 55 Pfarrpersonen, Sozialdiakonische Mitarbeiter und Studenten trafen sich zur Frühlingstagung der SEP in Männedorf.
Vom 6.-8. März fand die gemeinsame Tagung der SEP, der AfbeT und des „Ufwind“ im Bibelheim Männedorf ZH statt. Sie trug den Titel „Jugend und Kirche“ und besprach damit ein überaus aktuelles Thema für viele Kirchgemeinden.
Der erste Referent, Pfr. Alex Kurz, hielt ein Referat über die „Jugend in der Postmoderne“ und zeigte mit messerscharfen Analysen auf, wie die heutige Jugend funktioniert. „Die Jugend“ gibt es nur noch im Plural. Kein Pfarrer oder Jugendarbeiter kann „der Jugend“ gerecht werden, da diese Jugend völlig heterogen ist. Getrieben wird sie von der Logik des Marktes. Die Kirche müsse die Methoden des Marktes zwar kennen, aber dieser Logik die Logik des Evangeliums entgegenstellen. In seinem zweiten Referat führte Kurz in die „dekonstruktive Bibellektüre“ ein, welche er auch in der Arbeit mit Jugendlichen praktiziert. Der zweite Referent war Pfr. Markus Giger, bekannt als Jugendpfarrer der Stadtzürcher „Streetchurch“. Er stellte diese interessante Arbeit vor und erklärte theologische Hintergründe. Als dritter Referent wirkte Pfr. Samuel Hug, der über landeskirchliche Jugendarbeit im ländlichen Kontext sprach und über eigene Erfahrungen berichtete. An Workshops zu verschiedenen Themen konnte zudem konkret ausgetauscht werden. Das Thema bewegte die ca. 55 Teilnehmer – darunter auch viele Sozialdiakone – und führte auch zwischen den Arbeitsblöcken, beim Essen oder am Abend zu Diskussionen und Gesprächen.
Die Aussagen ermutigten und entlasteten viele Teilnehmer. Es wurde klar, dass Jugendarbeit ein schwieriges Pflaster ist und bleibt. Es geht darum, den „Kairos“ zu nutzen, d.h. ab und zu, in besonderen, geschenkten Momenten etwas weitergeben zu können, ohne den Anspruch zu erheben, das Patentrezept für Jugendarbeit gefunden zu haben. Mit der Hoffnung, das eine oder andere Gehörte in der praktischen Gemeindearbeit umsetzen zu können, machten sich die Tagungsteilnehmer nach zwei intensiven Tagen wieder auf den Heimweg.
(08.03.11, Pfarrer Christian Bieri)